1876 – 1. Generation Hendrik Visser
Es beginnt alles 1876 mit der Geburt von Hendrik Visser im Dorf Huizen in Noord-Holland. Huizen war ursprünglich ein armes Bauerndorf, aber mit dem Bau eines eigenen Hafens an der Zuiderzee wandelt sich Huizen im 19. Jahrhundert zu einem florierenden Fischerdorf. Die Fischerei in Huizen (und Umgebung) erlebt zu dieser Zeit einen Aufschwung.
1896 – Handel mit Fisch
Im Alter von 20 Jahren beginnt Hendrik, wie viele Einwohner von Huizen, als Fischhändler und fährt mit seinem Fischwagen von Tür zu Tür, um Fisch zu verkaufen.
1903 – Noch ein Pfund Käse dazu?
Die Bedingungen im Fischgeschäft verschlechtern sich; die Fänge sind enttäuschend, die Löhne sind niedrig, es gibt Überschwemmungen. Die Flotte halbiert sich in kurzer Zeit und es herrscht wieder bittere Armut in Huizen. Es wird sogar von der Sperrung der Zuiderzee gesprochen. All dies gab Hendrik zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Anstoß, auch mit Käse zu handeln. Handeln konnte er nämlich gut!
Um 1910 – Echter Käse aus Holland
Aufgrund der Armut in Huizen und Umgebung setzt Hendrik seine Suche fort; er wird einer der sogenannten ‚deutschen Träger‘, der nach Deutschland zieht, um sein Glück zu versuchen. Die Deutschen lieben den ‚Echten Käse aus Holland‘. Die Träger bleiben monatelang von zu Hause fern. Wenn der Käsevorrat aufgebraucht ist, lassen sich die Käsehändler mit dem Zug eine neue Ladung bringen.
1914 / 1918 – Katastrophenjahre
Es ist 1914 und der 1. Weltkrieg bricht aus. Der Handel kann fortgesetzt werden, wenn Hendrik nachweisen kann, dass sein Unternehmen seinen Sitz in den neutralen Niederlanden hat. Erst dann erhalten die deutschen Träger eine Genehmigung.
Darüber hinaus wurde das Gebiet um die Zuiderzee 1916 von einer großen Flutkatastrophe heimgesucht; mehr als 50 Menschen starben. Dies beschleunigt die Sperrung der Zuiderzee. Es könnte durchaus das Ende der Fischerei sein; Hendrik beschließt, sich ganz auf den Käsehandel zu konzentrieren.
1916 – Gründung von Visser Kaas
Gleichzeitig führten die Unheilsjahre zu der positiven Tatsache, dass Hendrik Visser sich 1916 bei der niederländischen Handelskammer einträgt. Jetzt hat er eine Erklärung, dass er weiterhin in Deutschland handeln darf. Die Gründung von Visser Kaashandel BV ist wahr geworden!
1897 – 2. Generation Meeuwis Visser
1897 bekommt Hendrik einen Sohn, Meeuwis Visser, der auch in Huizen geboren wird. Wie damals üblich, begleitete Meeuwis seinen Vater von klein auf, um im Käsehandel zu helfen. Er hat schon in jungen Jahren Talent für den Handel. Später wurde die Genehmigung von Meeuwis zum Handeln auf dem Dachboden einer Tante gefunden.
1921 – 3. Generation Jan Visser
Zusammen mit seiner Frau Aaltje bekommt Meeuwis 1921 einen Sohn namens Jan. Leider wird Aaltje schwer krank und die Familie ist gezwungen, aus Deutschland nach Huizen zurückzukehren, wo Aaltje leider in jungen Jahren verstirbt. Meeuwis heiratet seine zweite Frau, die bereits einen Sohn hat, der auch Jan heißt. Zusammen bekommen sie noch sechs Kinder.
1935 – „Daer leit een torentjen“
Sohn Jan wächst mit Käse auf und hört schon früh die legendären Worte seines Vaters: „Daer leit een torentjen, zie dat je daar de kost ophaalt.“
Der 2. Weltkrieg bricht jedoch aus und hat zur Folge, dass das Handeln in Deutschland zum Erliegen kommt. Nach der Planung eines großen Handelsbezirks in Limburg wird das Geschäft von einem kleinen Lager am Middenweg in Huizen aus fortgesetzt. Eigentlich wird schon ein bisschen Großhandel betrieben. Der Kauf eines Autos spart den beiden viel Reisezeit, sodass mehr verkauft werden kann.
1950 – Jan, Jan und Cor
Nach dem Tod seines Vaters bekommt Jan in den fünfziger Jahren glücklicherweise Hilfe von seinen Brüdern Cor und Jan. Auch das alte Lager von Vater Meeuwis am Middenweg wird vergrößert; die Lagerkapazität wird vervierfacht. Jan betreibt immer mehr Großhandel in Limburg und benötigt ein zweites Lager in der Nähe von Maastricht.
1956 – 4. Generation Mees Visser & Ad van Mill
1956 wird Jans Sohn geboren, Mees Visser. Auch er ist schon als kleiner Junge im Unternehmen unterwegs. Das Geschäft wächst schnell, sodass Mees zusammen mit seinem Cousin Mees, dem Sohn seines Bruders Jan, in das Unternehmen eintritt. Inzwischen wird im städtischen Ballungsraum und auch wieder auf dem deutschen Markt Großhandel betrieben; der Handel expandiert und geht in den achtziger Jahren wieder zurück. Bei schönem Wetter wird der Käse sogar ins Freie gebracht! Jetzt ist der Übergang vom Händler zum Großhändler wirklich vollzogen.
Ende der sechziger Jahre ist auch Schwiegersohn Ad van Mill im Unternehmen tätig und fährt neben seinem Studium den LKW. Dann geht er seinen eigenen Weg und kehrt 1987 zurück. Mees und Ad übernehmen dann gemeinsam das Ruder.
1987 – 1. Käseroboter der Niederlande
Das Geschäft wächst und es entsteht ein dringender Bedarf an zusätzlichen Flächen. 1987 wird ein neues Lager am Nijverheidsweg gebaut. Das Unternehmen erlebt eine starke Entwicklung. 1994 wird das fast neue Lager teilweise abgerissen, um Platz für ein modernes Boxenlager mit einem Roboter zur Käsebehandlung zu schaffen. Es ist der erste ‚Käseroboter‘ in den Niederlanden.
Das Geschäft wächst und es entsteht ein dringender Bedarf an zusätzlichen Flächen. 1987 wird ein neues Lager am Nijverheidsweg gebaut. Das Unternehmen erlebt eine starke Entwicklung. 1994 wird das fast neue Lager teilweise abgerissen, um Platz für ein modernes Boxenlager mit einem Roboter zur Käsebehandlung zu schaffen. Es ist der erste ‚Käseroboter‘ in den Niederlanden.
1997 – Huizer Kaas-Gilde
Die Huizer Kaas-Gilde, eine Kooperation von rund 15 Käsehändlern, Einzelhändlern und Marktverkäufern, wird als Vertriebsorganisation in den Niederlanden gegründet, um gemeinsam gegen die großen Ladenketten vorzugehen. Huizer Kaas-Gilde ist auch die Eigenmarke von Visser Kaas für hochwertigen holländischen Käse, der traditionell für einen ausgezeichneten Geschmack sowohl im In- als auch Ausland gereift ist.
2008 – 2017 – 5. Generation Jasper van Mill & Robert-Jan Visser
1974 wird Ads Sohn, Jasper van Mill, geboren. Inzwischen ist auch er im Unternehmen tätig. Er wird – ganz altmodisch – nach Deutschland geschickt, um mit der folgenden berühmten Aussage neue Umsätze zu erzielen: „Daer leit een torentjen…“
Neben Deutschland entwickelt sich der Export innerhalb und außerhalb Europas weiter. Es werden große Investitionen getätigt, um alle Anforderungen erfüllen zu können.
Robert-Jan Visser, der Sohn von Mees, wurde 1985 in Huizen geboren und wuchs von klein auf im Unternehmen auf. Im Jahr 2017 folgt er seinem Vater und erweitert zusammen mit Jasper die Märkte außerhalb Europas. Inzwischen exportiert das Unternehmen in rund 40 Länder auf der ganzen Welt.
Heute – Mehr als 100 Jahre Visser Kaas
Nach mehr als 100 Jahren hat sich das außergewöhnliche Käseunternehmen fest etabliert und seit 2016 darf Visser Kaas das Prädikat „Hoflieferant“ führen, auf das die Familie und die Mitarbeiter sehr stolz sind.
Im Jahr 2018 beginnt der Ausbau des Lagers, da auch das aktuelle Lager zu klein geworden ist. Hätte Hendrik Visser das jemals gedacht…
ADRESSE
Visser Kaas
Nijverheidsweg 20
NL 1271 EA Huizen
Niederlande
Visser Kaas ist ein Handelsname von Visser Kaashandel B.V.
KONTAKT
Tel: +31 (0)35 6568000
Fax: +31 (0)35 5250784
info@visser-kaas.nl
ALLGEMEINE GESCHÄFTSBEDINGUNGEN
Klicken Sie hier für die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Visser Kaas